Zentrale Notaufnahme kooperiert bei Fortbildungen mit dem DRK Rettungsdienst Quakenbrück

Im Skills Lab, dem Trainingsraum der Pflegeschule des Quakenbrücker Krankenhauses, beugt sich eine Gruppe hochkonzentriert über eine Kinderübungspuppe, der einer der Teilnehmer sorgfältig eine Sauerstoffmaske anlegt. Heute findet hier erstmals eine Kinder-Reanimationsfortbildung statt. Mit der Fortbildung haben die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Christlichen Krankenhauses und der DRK Rettungswache Quakenbrück ein neues Projekt gestartet, bei dem Mitarbeiter der Rettungswache die Teams aus dem CKQ in der Reanimation von Kindern, aber auch Erwachsenen ausbilden.
Die Gruppe unter Leitung von Dr. Cornelis Veraart, Chefarzt der Klinischen Akut- und Notfallmedizin, Matthias Brüggemann, Abteilungsleiter ZNA, Wachleiter und Praxisanleiter Carsten Wichmann sowie Florian Kruse von der DRK Rettungswache Quakenbrück, setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ZNA und des Herzkatheterlabors zusammen. Alle möchten ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse rund um die Kinderreanimation vertiefen.
 „Wir werden in unserer ZNA zukünftig häufiger mit Notfällen bei Kindern und Jugendlichen zu tun haben“, da ist sich Veraart sicher. „Denn wenn die Geburtshilfe im CKQ an den Start gegangen ist, werden Eltern, deren Kind sich verletzt oder schwer erkrankt, das Quakenbrücker Krankenhaus anfahren, da es dann automatisch vermehrt mit der Versorgung von Kindern in Verbindung gebracht wird.“
„Notfälle bei Kindern sind nichts Alltägliches, so dass sich eine Routine, wie bei vielen typischen Notfällen von Erwachsenen, nicht automatisch einstellt“, so Veraart weiter. Nur in rund fünf Prozent aller Notfälle seien Kinder betroffen, die dann z. B. Fieberkrämpfe, Knochenbrüche oder Kopfverletzungen haben, ergänzt Florian Kruse. Oftmals sei die Anspannung dann hoch: Was muss bei der Medikamentengabe beachtet werden? Wie kann ein Zugang gelegt werden? Wie geht man mit Angst und Stress um?

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betont auch Carsten Wichmann. „Je nach Entwicklungsstufe benötigen sie ganz spezielle Therapien und Medikamentendosierungen. Oftmals sind die Venen nur schwer zu finden, häufig ist es oft kaum möglich, ein verletztes Kind zu beruhigen.“ Inzwischen stünden allerdings Hilfsmittel zur Verfügung, die die Rettungskräfte bei der Arbeit unterstützten, wie z. B. ein Maßband, dass je nach Größe und Gewicht des Kindes anzeigt, wie die normalen Vitalparameter aussehen, welche Medikamentendosierung korrekt ist und welche Ausrüstung angebracht ist.

Neben fachlichem Know-how ist der Austausch zur besonderen Situation der Kinderreanimationen intensiv. „Jeder Notfall bei Kindern ist eine ganz besondere Situation, die enorm belastet“, da sind sich alle einig und das ändert sich auch nicht, wenn man schon lange im Rettungsdienst oder in der Notaufnahme tätig ist.“ Aus diesem Grund sei die Fortbildung der Rettungskräfte, Ärzte und Pflegekräfte in Hinblick auf die Kindernotfälle unverzichtbar. Über die fachliche Ebene hinaus, bei der überlebenswichtiges Wissen über die Reanimation vermittelt werde, sei es auch die intensive Kooperation der Teams von CKQ und Rettungswache, die gestärkt werden soll, so Veraart: „Denn die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit sorgt für verkürzte Wege. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig kennen und wissen, wen wir bei Fragen und Problemen schnell kontaktieren können. Daher freuen wir uns sehr, dass unsere beiden Teams gerade den guten Zusammenhalt weiter verbessern.“


Bildunterschrift
1 Schwerverletzte Kinder korrekt versorgen – das lernen die Teilnehmer des Reanimationsseminars, das jetzt gemeinsam von der DRK Rettungswache und dem CKQ angeboten wurde.