Patientensicherheit wird in der St. Anna Klinik großgeschrieben

Gleich mehrere Maßnahmen sorgen in der St. Anna Klinik dafür, dass die Patientensicherheit auf einem hohen Standard bleibt und zudem permanent verbessert wird. Neben Maßnahmen wie dem Beschwerdemanagement, Audits, Patientenarmbändern und OP-Checklisten gibt es seit September ein neues Meldesystem (CIRS), um Risikoquellen zu vermeiden. Darüber hinaus hat das Krankenhaus die „Sicher im Krankenhaus – Ein Ratgeber für Patienten“ veröffentlicht.


Die Abkürzung „CIRS“ steht für „Critical Incident Reporting System“. Dabei handelt es sich um ein Meldesystem zur Erfassung sogenannter „Beinahe-Ereignisse“. Dies sind Vorkommnisse in der Klinik, die nicht zu einem Schaden geführt haben, weil rechtzeitig eine Korrekturmaßnahme erfolgte. Mit dem Instrument werden eventuelle Risikoquellen in der Patientenversorgung ermittelt, um dann Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik können anonym oder namentlich eine Meldung abgeben, wenn sie eine Risikosituation erlebt oder beobachtet haben.


Ausgewertet werden die Meldungen durch das CIRS-Team. Es besteht neben Teamleiter Till Puncak, Qualitätsmanagementbeauftragter/ Riskmanagement der Anna Klinik und des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück, aus insgesamt fünf Mitgliedern, die u. a. die MAV (Mitarbeitervertretung), die Chirurgie, den Risikobereich Intensivstation und die Pflege vertreten. Alle zwei Wochen trifft sich das Team, um mögliche Risikoquellen in der Patientenversorgung und -sicherheit zu identifizieren und natürlich in einem zweiten Schritt zu beheben.


„Ein Beispiel für eine Risikoquelle sind Tablettenpackungen, die sehr ähnlich aussehen, aber jeweils unterschiedliche Medikamente enthalten“, erläutert Till Puncak. „Es wäre fatal, wenn beispielsweise Tabletten gegen Bluthochdruck mit denen gegen Herzrhythmusstörungen verwechselt würden. Im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück haben wir bei einem Wirkstoff den Anbieter gewechselt. Dieser hat eine anders gestaltete Verpackung, so dass einer Verwechslung vorgebeugt wird. Auch sorgen wir mit einer durchdachten Sortierung der Medikamente in den Schubladen dafür, dass keine Verwechslungen auftreten.“


Über alle Fälle, die in der St. Anna Klinik gemeldet werden, erhält die Geschäftsleitung  eine Mitteilung. Darüber hinaus gehen ausgewählte Fälle noch an eine bundesweite Datenbank. Auch ist die St. Anna Klinik mit vielen Kliniken vernetzt, um sich über das Thema auszutauschen.


Die Broschüre „Sicher im Krankenhaus – Ein Ratgeber für Patienten“ erhält jeder stationäre Patient bei der Aufnahme. „Der Ratgeber erläutert, was die Anna Klinik für die Sicherheit der Patienten tut, gleichzeitig erfahren die Patienten, was sie darüber hinaus selbst für ihre Sicherheit tun können“, erläutert Puncak. Die Broschüre enthält unter anderem Tipps, wie Verwechslungen und Medikationsfehler rechtzeitig erkannt und verhindert werden können. Weitere Themen sind die korrekte Hygiene, Untersuchungen und Operationen, Essen und Trinken, Schmerzen und spezielle Informationen zu Harnwegkathetern, Thrombosen und Druckgeschwüren sowie die Entlassung und Patientenrechte. Die Broschüre ist das Ergebnis eines gemeinsamen Projektes des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI), der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) – in Kooperation mit dem Institut für Patientensicherheit Bonn.

 

Bildunterschrift:
Das CIRS-Team der Anna Klinik (v.l.): Till Puncak, Hiltrud Osterkamp, Monika Gerken, Gertrud Hempen, und Eugen Gergert (es fehlt: Dr. Ovidiu Andreica).