Vier Behandlungsplätze mit kontinuierlicher Überwachungsmöglichkeit eingerichtet
Das Christliche Krankenhaus betreibt seit kurzem eine neurologische Frührehabilitation der Phase B. Diese spezielle multidisziplinäre Intensivtherapie wird für schwer betroffene Patienten mit Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems angeboten. Die Behandlung in der Frührehabilitation erfolgt direkt im Anschluss an die Akutbehandlung, zum Beispiel nach einem Schlaganfall. Durch ein individuell auf die Patientenbedürfnisse abgestimmtes Therapiekonzept können relevante Funktionsstörungen behandelt oder kompensiert werden, um eine möglichst weitgehende Selbstständigkeit der häufig schwer betroffenen Patienten zu erhalten.
Für die Therapie stehen zunächst vier Behandlungsplätze mit kontinuierlicher Überwachungsmöglichkeit zur Verfügung. Geleitet wird der neue Funktionsbereich von Dr. Christoph Dohm, Chefarzt der Neurologie, der in Zusammenarbeit mit der Abteilung konservative Intensivmedizin, der Neurochirurgie, der Radiologie und den anderen Akutabteilungen am CKQ eine umfassende medizinische Behandlung gewährleistet.
„Um dem besonderen Behandlungsbedarf von Patienten nach schweren Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems gerecht zu werden, wurde bereits in den 1990er Jahren die sogenannte neurologische Frührehabilitation der Phase B etabliert und seither konsequent weiterentwickelt“, erläutert Dr. Dohm. „Wir freuen uns, dass wir durch die Einrichtung der neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation am Krankenhaus Quakenbrück mit neuromedizinischem Schwerpunkt nun einen Versorgungsengpass geschlossen haben.“ Endlich könne so für Patienten z.B. nach schwerem Schlaganfall oder Hirnoperation eine frührehabilitative Weiterbehandlung angeboten werden.
Infobox Versorgungsprognose Früh-Rehabilitation
Einige Fakten zu dem in der Pressemitteilung erwähnten Versorgungsengpass bei der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation aus dem Gutachten zur Krankenhauslandschaft in Niedersachsen (Quelle: PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH 2024):
Im Vergleich zum Jahr 2018 ist die Anzahl der Fälle in Niedersachsen im Jahr 2023 um rund 13 % gestiegen (etwa 430 Fälle). Laut Prognose auf Wohnortebene muss von einem Fallzahlwachstum bis 2040 in Höhe von 23% ausgegangen werden. Die Erreichbarkeitsanalyse zeigt, dass die Bevölkerung in großen Teilen Niedersachsens bis zu 60 Minuten benötigte, um den wohnortnächsten Standort zu erreichen. Teilweise waren auch Fahrzeiten von mehr als 60 Minuten erforderlich. Dies war 2023 z. B. in der nordwestlich von Quakenbrück gelegenen Region der Fall, wo eine neurologische Früh-Reha teilweise erst nach 90 oder mehr Minuten Fahrzeit erreicht wurde
Bildunterschrift:
Wichtige Versorgungslücke geschlossen: Ein interdisziplinäres Team betreut die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation (v.l.): Pflegedirektor Michael Puncak, Michael Rolfes, Leitung Sozialdienst, Klinische Pflegedienstleitung Simona Mercan, Physiotherapeutin Marion Tworuschka, Logopädin Nina Garber, Chefarzt Dr. Christoph Dohm, Stationsleitung Doris Herrmann und Physiotherapeut Julian Knuth.